2024 sollen wir mit Fingerabdruck und implantiertem Chip zahlen: Mainstream prophezeit Ende des Bargelds

Symbolbild: Freepik

Der Payment-Markt entwickele sich „ganz richtig“, befindet man beim Focus in einem aktuellen Finanzartikel: „Weg vom Bargeld und hin zu digitalen Alternativen.“ Die Argumentation: Bargeld sei unsicher und unhygienisch – und werde sowieso mehr und mehr abgeschafft. Ist das so?

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Schon der Titel der Artikels lässt Realitätsverlust befürchten, denn dieser lautet: „Bargeld weicht Fingerabdruck: So bezahlen wir in 2024“. Verfasst wurde er von einem „FOCUS-online-Experten“, der CEO eines Unternehmens ist, das „Bezahlringe“ verkauft. Statt Karte oder Smartphone soll man im Geschäft zum Zahlen einen Keramikring ans Lesegerät halten. Der kann direkt mit bestimmten Kreditkarten verbunden werden oder muss alternativ mit einer App verknüpft sein, die wiederum mit dem eigenen Bankkonto verknüpft wird.

Nun wird jemand, der solche Gadgets als immense Erleichterung seiner Lebensführung wahrnimmt, naturgemäß anders im Alltag funktionieren als jemand, der zum Bezahlen zügig sein Bargeld abzählen kann. Kurios wird es allerdings, wenn ein faktischer Meinungsartikel, der Bargeldnutzer als schwindende Minderheit darstellt, als Gastbeitrag eines „Experten“ vom Mainstream verbreitet wird. So liest man im Artikel bei Focus folgendes Fazit:

Ob Chip unter der Haut oder Bezahlung per Handfläche oder Gesicht – vieles ist möglich und manches bereits in der Entstehung. Auch werden neue Arten von Wearables auf den Markt kommen.

Je nachdem, wie erfolgreich sich die neuen Zahlmethoden erweisen, desto wahrscheinlicher wird es, dass Bargeld ganz verschwindet. Schließlich wandelt sich die gesamte Gesellschaft immer mehr zur Digitalisierung. Und Bargeld bietet auch keine Sicherheit. Es kann schneller gestohlen werden und der Gesellschaft schaden, in Form von unversteuertem Schwarzgeld. Der Payment-Markt entwickelt sich also ganz richtig: Weg vom Bargeld und hin zu digitalen Alternativen.

Focus.de

Der Autor prophezeit die zunehmende Verdrängung des Bargelds durch „komfortable“ Zahlungsmöglichkeiten wie Mobile Payment oder Wearables und stellt in Aussicht, dass Bargeld möglicherweise schon „in ein paar Jahren sogar gar nicht mehr einsetzbar sein wird“.

Beworben wird im Artikel unter anderem die Implantation von Chips zum Bezahlen – mutmaßlich für all jene Menschen, die nicht einmal mehr in der Lage sind, einen Ring am Finger mitzuführen, wenn zuvor schon die Last der Kredit- oder EC-Karte zu groß geworden ist. Solche Eingriffe seien in Tattoostudios und bei manchen Hausärzten bereits möglich.

Die Argumentation für diese Entwicklung fußt vornehmlich auf der Annahme, dass der Bürger alle Veränderungen im Zuge der gepriesenen Digitalisierung widerstandslos zu akzeptieren hätte. Des Weiteren seien digitale Zahlungen „hygienischer“ und „sicherer“ (ganz so, als wären RFID- und NFC-Chips nicht schon heute vielfach ein Geschenk für Hacker und Betrüger).

Dass Bargeld in Wahrheit der einzige wirksame Schutz vor einer übergriffigen und überwachungsgeilen Regierung ist, erwähnt man dagegen nicht. Lieber kriminalisiert man jeden Bargeldfreund als potenziellen Steuerhinterzieher, der der Gesellschaft schadet. Leben auch Sie jeden Tag in Angst vor bösen Steuersündern? Sehnen Sie sich nach der Totalüberwachung des Zahlungsverkehrs durch vollständige Digitalisierung, damit fortan auch ganz sicher jeder Cent aus dem Pfandflaschenautomat versteuert werden kann? Damit rennt man bei Politik und Systemmedien durchaus offene Türen ein, denn hier wird jeder Vorstoß in Richtung Bargeldabschaffung und digitaler Zentralbankwährung gemeinhin als ungemein fortschrittlich gelobt.

Mehrheit der Bevölkerung bleibt Bargeld treu

Doch wie sehen das die Bürger? Die Bevölkerung von Deutschland und Österreich ist dafür bekannt, hohen Wert auf das Bargeld zu legen. Manch ein Angehöriger der jüngeren Generationen mag Bargeldzahlungen heute als kognitiv überfordernd wahrnehmen, doch der Mehrheit der Bürger sind die Vorzüge von „echtem“ Geld sehr wohl noch bewusst. In Deutschland wurde das in der Vergangenheit beispielsweise deutlich, als ein Restaurant in Nürnberg beschloss, Bargeldzahlungen nicht mehr zu akzeptieren. Es wurde daraufhin mit negativen Bewertungen überschüttet. Dagegen wurde zuletzt eine Gaststätte in Ravensburg, die für Bargeldzahlungen fünf Prozent Rabatt gewährte, mit viel Lob bedacht.

Den Focus-Artikel kommentierte ein User überaus treffend mit einem Vergleich zu Nutztieren, die ebenfalls gechipt werden:

Bei diversen Nutztieren werden subkutane Chips ebenfalls eingesetzt, um sie zu identifizieren und ihre Bewegungsmuster zu überwachen. Die Analogie zu Nutzvieh, als das man sich in diesem Staat zunehmend ohnehin schon fühlt, ist sehr zutreffend.

Allerdings gibt der User an, er hätte nie gedacht, dass einige Kälber so dumm sind, sich freiwillig in die Totalüberwachung zu begeben. Das mag zwar auf einige Menschen zutreffen, doch ganz sicher nicht auf alle. Das zeigt auch das aktuelle Protestgeschehen in Deutschland, denn auch dort ist die generell zunehmende Übergriffigkeit der Politik Thema.

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